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Neuer Risikofaktor für Übergewicht entdeckt

ZOU  |  24.07.2023

In Deutschland sind fast zwei von drei Männern und jede zweite Frau übergewichtig oder fettleibig. Neben dem Lebensstil trägt auch die Veranlagung dazu bei. Eine Forschungsgruppe der Charité zeigt nun, dass auch eine Art Formatierung des DNA-Codes eines Sättigungsgens zur Entwicklung von Übergewicht beitragen könnte – und das schon bei Ungeborenen.

Übergewichtige Frau, schaut in die Kamera.
Bei vielen Frauen scheint eine gewisse Art von Formatierung des Sättigungsgens zur Entwicklung von Übergewicht beizutragen.
© Antonio_Diaz/iStockphoto

Mittlerweile kennt man einige Gene, die zu Adipositas (Fettleibigkeit) beitragen. Darüber hinaus scheinen auch chemische Veränderungen des Erbguts Adipositas zu begünstigen: Eine Forschungsgruppe der Charité – Universitätsmedizin Berlin berichtet, dass das Risiko für Adipositas bei Frauen um 44 Prozent steigt, wenn bei ihnen ein bestimmtes Sättigungsgen besonders viele Methylgruppen aufweist. Methylgruppen sind chemische Veränderungen des Erbguts, die sich auf die Aktivität der Gene auswirken. Ein Vergleich: Die Wirkung ähnelt der Hervorhebung eines Abschnitts in einem Text, ohne dass der Text umgeschrieben wird. Diese Art der DNA-„Formatierung“ nennt man auch epigenetische Markierung.

Dieser Vorgang passiert schon während der Embryonalentwicklung in der frühen Schwangerschaft. Wie es dazu kommt, weiß man nicht genau. Wissenschaftler vermuten, dass die Ernährung diesen Prozess beeinflussen könnte. Studienleiter Prof. Dr. Peter Kühnen erläuterte: „Unsere und auch andere Studien zeigen einerseits, dass Folsäure, Betain und andere Nährstoffe sich in begrenztem Maße auf den Umfang der Methylierung auswirken. Wir haben dabei beobachtet, dass das ‚DNA-Formatierungssystem‘ insgesamt recht stabil ist und kleinere Schwankungen im Nährstoffangebot von den Zellen kompensiert werden. Auf der anderen Seite gibt es Hinweise, dass sich die Variabilität dieser ‚Formatierung‘ zufällig entwickelt. Das bedeutet, dass man zumindest aktuell noch nicht von außen beeinflussen kann, ob eine Person mehr oder weniger Methylierungen […] aufweist.“

Quelle: DOI 10.1126/scitranslmed.adg1659

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